Liebe Mitglieder, Freunde und Fans des TSV Dieterskirchen
Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende entgegen, die Weihnachtsfeiertage stehen an und Silvester wird nächste Woche ein neues Jahr einleiten. Am vergangenen Freitag hätten wir in unserer traditionellen Weihnachtsfeier auf das Vereinsjahr zurückblicken wollen und es, an einem besinnlichen und gemütlichen Abend im Dorfgemeinschaftshaus Kulz, ausklingen lassen.
Aber bekanntlich ist heuer alles anders. Deshalb möchte ich mich auf diesem Weg an Euch wenden, um die zurückliegenden Monate im TSV Revue passieren zu lassen.
Es ist schwer in diesen Zeiten über das, was uns in letzter Zeit im Verein beschäftigt hat einen sachlichen beziehungsweise informativen Bericht zu erfassen. Jeder von uns hat die Zeit, seit uns die Corona-Pandemie im Griff hat, anders wahrgenommen. Der Verein ist bei einigen momentan wahrscheinlich leider nur noch zur Nebensache geworden. Dennoch galt es bei den Verantwortlichen von Anfang an, das Vereinsleben, soweit es Gesundheit und Politik, erlaubten, aufrecht zu erhalten.
Als uns Anfang März Corona ereilte, hatten wir zum Glück schon einen Jahreshöhepunkt hinter uns gebracht. Die Bilder der vollen Turnhalle, das unbeschwerte Feiern in der Bar und die Begegnung mit Freunden, Bekannten und den zahlreichen Gästen kommen einem da in den Sinn. „Lang ists her“ wird sich der ein oder andere wehmütig erinnern, angesichts des momentanen „Lockdowns“ und Ausgangsbeschränkung. Es war ein toller Sportlerball.
Die Spieler der ersten Mannschaft und der A-Jugend konnten Anfang März noch das dreitägige Trainingslager in Tschechien absolvieren, doch da deutete sich schon an, dass es nicht mehr normal mit dem Spielbetrieb weitergehen würde.
Ich kann mich noch an den Freitag, den 13.März erinnern. Wir hatten gerade in einem lange geplanten Arbeitseinsatz den Weiher beim Sportplatz ausbaggern lassen und mußten währenddessen mitbekommen, dass tags darauf das öffentliche Leben aufgrund der Corona-Pandemie eingefroren werden würde.
Es war für eine lange Zeit das letzte Mal, dass man sich im Verein treffen durfte. Sämtliche Vereinsveranstaltungen wie Jahreshauptversammlung, Fußballgaudi usw wurden ersatzlos abgesagt. Es folgte die Zeit, als Online-Webinare, Online-Frühschoppen und Online-Feiern Einzug im Verein hielten. Die Gründung der e-sports-Abteilung und der Teilnahme am Spielbetrieb der „esports-League“ war die Folge. „Stay at home“ war die Devise. Unsere Kleinsten, G-,F-,E-,D-Jugend und Sportkids sagten sich getrennt zusammen, um mit einer Bildercollage einen Aufruf an die Öffentlichkeit zu bringen: “Wir bleiben Zuhause, damit wir bald wieder mit unseren Freunden Fußball spielen können und an Weihnachten Geschenke mit den Omas und Opas öffnen dürfen. TSV #gegen Corona - #bleibts gsund, bleibts Dahoam!“
Eine tolle Aktion, die unsere Jugendabteilung hier initiierte, leider hat die Nachricht, die dahintersteht, zuletzt nicht alle erreicht, was wir in diesen Tagen schmerzvoll feststellen müssen. Viele werden ihre Opas und Omas zu Weihnachten gar nicht sehen können.
Im Frühjahr jedoch kam die Nachricht an, und nach einigen Wochen diszipliniertem Verhaltens ging es mit den Infektionszahlen wieder runter und das stillgelegte Vereinsleben kam langsam wieder auf Touren. Treffen mit einer begrenzten Zahl von Spielern nutzte die A-Jugend zur Teilnahme an der „Stay at home – Liga“, wo kurze, lustige Filme gedreht und beim BFV eingereicht und veröffentlicht wurden. Langsam ging es Mitte des Jahres aufwärts, man konnte zumindest wieder kleine Vereinsaktivitäten, wie Vorstandschaftssitzungen, Arbeitseinsätze und auch kleine Trainingseinheiten planen. Die Diskussion über einen möglichen Saisonabbruch bei den Amateuren beschäftigte alle, zumal unsere erste Mannschaft ja in der laufenden Saison an erster Stelle in der Kreisklasse lag. Mit Erleichterung wurde Anfang Juli die Entscheidung aufgenommen, dass der Trainingsbetrieb wieder erlaubt und die Punkterunde zu Ende gespielt werden soll. Die A-Jugend hatte nicht das Glück, eine aussichtsreiche Saison in der Kreisliga fortführen zu dürfen, die Mannschaft wurde aufgrund der Altersregelung auseinandergerissen und startete im August mit einem überwiegend neuen Kader in eine neue Saison, deren Verlauf und Ausgang momentan noch in den Sternen steht. Auch die Kleinsten des TSV bzw deren Spielgemeinschaften reagierten auf die Lockerungen und starteten, wie alle mit entsprechenden Hygieneregeln, wieder in Trainings- und Spielbetrieb. Damen und Mädchen folgten.
Es war die Zeit, als unser Sportheim wieder geöffnet werden durfte, zwar nur im Terrassenbetrieb aber immerhin, man konnte wieder mit Vereinskameraden zusammen sein und ein Bierchen trinken. Natürlich auch nur mit strengen Regeln, Desinfektionsmittel, Abstand und Maske. Sonntäglicher Frühschoppen und ein wöchentlicher Dämmerschoppen waren möglich und als der reguläre Trainingsbetrieb wieder erlaubt war konnte endlich die zu Jahresbeginn eingestiegene Sportheimbewirtung, Bianca und Rene, richtig loslegen.
Es war meiner Meinung nach, die schönste Zeit im Vereinsjahr, als auch wieder Spiele erlaubt wurden. Höhepunkt war dann Anfang August eine Woche, an der viele Helfer Hand anlegten und die Sportplatzeinfahrt mit einem Pflaster und Zaun sehenswert, neugestalteten. Ein gemeinsames Spansauessen bildete den Abschluß der Aktion. So relativ unbeschwert diese Zeit auch war, der Virus schwebte immer in den Köpfen aller und war stets ein gefährlicher Hemmschuh für ein normales, uns allen liebgewonnenes, Vereinsleben.
Als dann Ende der Sommerferien die Infektionszahlen wieder in die Höhe gingen und man schon erahnen konnte, dass uns wieder größere Einschränkungen blühen könnten, musste man im Verein wieder auf die Suche nach einer neuen Sportheimbewirtung gehen. Hier erklärte sich schnell die Familie Stengl bereit dies zu übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Sportheimkirwa abgesagt. Bis Mitte Oktober lief dann noch der Spielbetrieb bei den einzelnen Mannschaften ehe den Fußballerinnen und Fußballern das „Aus“ für ihren Sport in diesem Jahr ereilte.
Selbiges Schicksal mussten auch unsere Indoor-Aktivitäten hinnehmen. Damengymnastik, Kinderturnen, Sportkids sowie Mann-bleibt-fit sind bis auf weiteres aus bekannten Gründen ausgesetzt.
Vor dem zweiten „Logdown“, Anfang November konnte man zumindest noch das Sportheim und das Sportgelände „einwintern“ und so liegt seither das Vereinsleben wieder brach. Die Absage der alljährlichen Weihnachtsfeier war die logische Konsequenz der Pandemie-Situation.
Was bleibt ist ein Fazit für das TSV-Jahr 2020, das nicht positiv ausfallen kann.
Es ist schlimm, wenn man als Verein nicht einmal von lieben Vereinskameraden am Grab Abschied nehmen darf, wie bei Gerhard Schmirler und Alfons Ströber, die, wie auch Heinz Hartmann, von uns gegangen sind. Wir werden ihnen stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Pandemie hat unseren Verein arg gebeutelt. Dieses Schicksal teilen wir mit Sicherheit mit den meisten Vereinen.
Sportliche, wie auch gesellschaftliche Ziele, die wir uns zu Jahresbeginn gesteckt hatten, konnten nicht erreicht werden und haben den Verein gehörig zurückgeworfen bzw in eine unfreiwillige Warteschlange geführt. Was bleibt ist die Ungewissheit wie man aus dieser Warteschlange wieder rauskommt. Ob der Elan, der vor Corona geherrscht hat, auch wieder in der Zeit „Danach“ zurück kommt?
Wenn man jedoch die wenigen Wochen im Sommer anschaut, dann kann man optimistisch auf diese Frage blicken, denn da hat es sich gezeigt, dass der TSV auch der allgemeinen Krise trotzen kann.
Das macht mir Mut und ich möchte allen danken, die in diesen schwierigen Zeiten den Verein in irgendeiner Form unterstützt haben und auch wieder in Zukunft unterstützen werden. Mein Dank gilt vor allem unseren Betreuern, Trainern, Ehrenamtlichen und Aktiven, ich hoffe sie werden auch künftig nicht Müde ihr Engagement so fortzuführen.
Wann diese Zukunft beginnt steht momentan noch in den Sternen und hängt, wie wir alle wissen, von der Entwicklung der Pandemie ab. So gibt es auch keine genauen terminlichen Vereinsplanungen für das Jahr 2021. Sicher ist jedoch, dass der traditionelle Sportlerball 2021 leider nicht stattfinden wird. Wir haben jedoch vor zumindest die Tombola im Frühjahr nachzuholen. Zu dieser Zeit stände auch die Generalversammlung mit Neuwahl der Vorstandschaft an. Diese Versammlung ist nicht nur wichtig, um wieder eine schlagkräftige Führungscrew für den Verein zu finden, sondern soll auch, wenn es die weitere Entwicklung in dieser Sache erlaubt, eine Info für einen möglichen Sportheimanbau liefern. Es steht im kommenden Jahr auch die Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED auf dem Programm. Alle freuen wir uns natürlich besonders drauf, wenn das runde Leder wieder läuft, sei es bei den Großen oder natürlich auch bei den Kleinen, egal welche sportlichen Erfolge dies mit sich bringen wird.
Ich sehe optimistisch in die Zukunft und glaube fest daran, dass es im nächsten Sommer eine Fußballgaudi geben wird, wir uns im Herbst wieder auf die Sportheimkirwa freuen dürfen und dass wir uns, ziemlich genau in einem Jahr, bei der TSV-Weihnachtsfeier 2021 im Dorfgemeinschaftshaus Kulz treffen dürfen.
Ich hoffe,
-dass baldmöglichst wieder Treffen im Sportheim oder am Sportgelände oder irgendwo möglich sind, damit man sich wieder begegnen und unterhalten kann.
-dass auch nach der Krise alle unserem TSV die Treue halten und wieder mit dem alten Elan an die uns zukommenden Aufgaben heran gehen.
- dass das, was wir uns vor Corona vorgenommen und erträumt haben, auch weiterhin erreicht werden kann.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Lieben ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und
A guads neis Johr – a bessers wia as alte wohr !
und ganz wichtig: Bleibts gsund !
1. Vorsitzender Robert Becher im Namen der Vorstandschaft